Palucki Methode in KV-Praxen
Wir freuen uns, eine bedeutende Weiterentwicklung in der Anwendung der Palucki Methode bekanntzugeben.
Es ist gelungen, neue KV-kompatible Anwendungskonzepte zu entwickeln. die es ermöglichen, die Palucki Methode Original Version in modifizierter Form in der Verhaltenstherapie in KV-Praxen anzuwenden. Dipl.-Psych. Christian Sekot, der diese Integration konzipiert: „Da die Methode hochstrukturiert und verhaltensorientiert ist, kann sie sehr gut in eine verhaltenstherapeutische Behandlungsplanung integriert werden.“
Dadurch ist es möglich, dass die Kosten teilweise oder vollständig über die Krankenkassen abgerechnet werden. Hierzu wurden mehrere Versionen entwickelt, die zwischen Schnelligkeit der Therapie auf der einen Seite und Kostenübernahme auf der anderen Seite vermitteln.
Palucki Methode KV Hybrid Version
GKV-Leistungen werden mit Selbstzahleranteilen kombiniert. Diese Version bietet eine Balance aus Schnelligkeit und finanzieller Beteiligung der GKV. Es ist möglich, bis zu 40% der Kosten einer 2wöchigen Intensivtherapie durch die GKV abzudecken.Palucki Methode KV Praxis Version – Langzeit-Variante
orientiert an den üblichen Richtlinienkontingenten, ist modular in mehreren Blöcken/Phasen und wird für eine vollständige GKV-Finanzierung entwickelt.Palucki Methode KV Praxis Version – schnelle Variante
vollständig GKV-finanziert als 2-Phasen-Therapie (Intensivphase + Stabilisierung). Antrag aufwendiger und selten, Genehmigungsaussichten deswegen niedriger, Chance bei besonders schweren Fällen und guter Begründung.
So kommen diese neuen Versionen nicht nur Patienten entgegen, sondern ermöglichen auch Psychotherapeuten einen schrittweisen Einstieg in ein Therapieformat mit hochfrequenten Sitzungen. Für Psychotherapeuten ist es oft ungewohnt, einzelnen Patienten größere zusammenhängende Zeitkontingente zu widmen. Die Varianten bieten Optionen, die sie an Ihren individuellen Praxisabläufen und Kapazitäten orientieren können.
In unseren Aus- und Fortbildungen vermitteln wir ab sofort das Know-how zur Umsetzung dieser neuen KV-Versionen.
Integration der Palucki Methode in Verhaltenstherapie

Dipl.-Psych. Christian Sekot
Die Palucki Methode ist eine neuartige Methode zur Behandlung psychischer Traumata. Es handelt sich um die erste mir bekannte Psychotherapiemethode für Trauma, die eine systematische Integration von Atmung, Körper und Psyche für den Bereich Trauma leistet. Zahlreiche Fallberichte und eine erste publizierte peer-reviewte Studie zeigte, dass die Methode bezüglich ihrer Schnelligkeit und Wirksamkeit extrem wirksam ist. Für die Auflösung der traumatischen Emotionen wird gegenwärtig eine Erfolgsquote von knapp über 90 Prozent berichtet. Sollte sich das in weiteren Studien (die bereits in Planung sind) bestätigen, wäre dies ein Durchbruch im Bereich der Behandlung psychischer Traumata. Gleichzeitig ist die Behandlung mit dieser Methode verglichen mit herkömmlichen Expositionsmethoden deutlich stressfreier und wirkt stärkender bei gleichzeitig hoher Sicherheit gegenüber negativen Wirkungen.
Wirkungsweise
Es handelt sich um eine Methode, die gezielt seelische und körperliche Auswirkungen traumatisierender Erlebnisse behandelt. Es wird eine Basis von Ruhe, Geborgenheit und Selbstsicherheit geschaffen, welche die Voraussetzung für die anschließende Heilarbeit ist. Dies wird durch den Einsatz der Palucki Atmung erreicht. Es handelt es sich dabei um eine sehr spezielle Tiefenatmung mit eher langen Atemzyklen, wobei die Körperhaltung und die Wirkung der Atmung auf den Körper sehr genau beachtet wird. Die Atemtechnik hat keine Verwandtschaft mit dem holotropen Atmen oder der Wim Hof Atemtechnik. Sie wird in einem längeren Prozess am Anfang eingeübt und verfeinert, bis der sicherheitsgebende und stärkende Effekt über den Vagusnerv erreicht ist. Erst dann wird mittels spezifischer imaginativer Techniken der eigentliche Heilprozess umgesetzt. Es werden keine traumaspezifischen Inhalte suggeriert. Stattdessen wird strukturiert mit dem gearbeitet, was die Klientin aus sich heraus bringt. Dies setzt die Auflösung gespeicherter negativer Emotionen und eine Befreiung von im Körper gespeicherten Trauma-Folgen in Gang.
Wer sucht diese Methode auf?
Die Palucki Methode wird einerseits von Patienten gesucht, die ihre Traumata nicht Woche für Woche in monate- bis jahrelanger Therapie bearbeiten möchten, sondern dies in einem kurzen und überschaubaren Zeitraum hinter sich lassen möchten. Hierfür nehmen sie sich 4-14 Tage Zeit, wo sie nicht im Alltag stehen, sondern in einen intensiven Heilprozess gehen. Eine weitere Gruppe von Patienten sind erfahrungsgemäß Menschen, denen die Ergebnisse ihrer bisheriger Traumatherapien nicht weit genug reichten. Sei es, weil die Wirkung nicht anhaltend oder zu schwach war, sei es, weil die Folgen ihrer Traumata auf der Körperebene auch nach der Therapie noch fortbestanden.
Verhaltenstherapeutische Integration
Da die Methode hochstrukturiert und verhaltensorientiert ist, kann sie sehr gut in eine verhaltenstherapeutische Behandlungsplanung integriert werden. Eine Besonderheit der Palucki Methode ist, dass hochfrequenten Behandlungssitzungen am Stück angezielt werden. Es wird angestrebt, die vorhandenen Traumata nach Erlernen der Palucki Atmung an möglichst aufeinander folgenden Tagen vollständig aufzulösen. Die intensivtherapeutischen Sitzungen zählen verhaltenstherapeutisch zu den Expositionsverfahren, auch wenn sie ohne detailliertes Aufrufen der Traumainhalte auskommen. Die Organisation der Behandlung als Intensivtherapie in einem Block mit langen Sitzungen ist ein wesentlicher Faktor (aber nicht der Einzige) für die Schnelligkeit und die Erfolgsquote dieser Methode. Dieser Effekt ist übrigens in der Forschung auch aus anderen verhaltenstherapeutischen Settings schon lange bekannt.
Rahmenbedingungen der gesetzlichen Krankenkassen
Zwar ist die Palucki Methode prinzipiell auch in einer gesetzlichen Richtlinientherapie als Methode innerhalb einer verhaltenstherapeutischen Therapieplanung einsetzbar. Allerdings erlauben die Psychotherapierichtlinien in der Regel nicht mehr als 3 Behandlungsstunden pro Woche. Zwar darf für eine höhere Effektivität höherfrequent gearbeitet werden, aber nur abschnittsweise. So dürfen beispielsweise die ersten 12 Sitzungen einer Kurzzeittherapie nicht alle für höherfrequente Expositionssitzungen verwendet werden. Dasselbe gilt für den zweiten Abschnitt (12 weitere Sitzungen) und auch das dann folgende Langzeitkontingent (36 weitere Sitzungen, die ebenfalls nicht alle für Expositionen genutzt werden dürfen. Eine weitere Beschränkung ist, dass in der Richtlinientherapie üblicherweise nur eine Doppelstunde Intensivtherapie pro Tag möglich ist. Davon darf nur in gut begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden.
Therapie als Selbstzahler
Somit darf diese Methode im Rahmen einer gesetzlich finanzierten Psychotherapie nicht voll umgesetzt werden. Therapie in einem einzigen Block mit mehreren Sitzungen am selben Tag wird gegenwärtig nicht genehmigt, obwohl die Therapieforschung zeigt, dass dies für manche Störungen – und insbesondere eben auch die posttraumatische Belastungsstörung – in vielen Fällen die zu bevorzugende Behandlungsart wäre.
Insofern ist diese Methode als Intensivtherapie vor allen Dingen für Selbstzahlende geeignet. Hier ist ein geringer bürokratischer Vorlauf mit kleinerer Anzahl an Vorgesprächen möglich.
GKV-Lösungen: Palucki Methode KV Praxis Versionen
Teil-Selbstzahler: Palucki Methode KV Hybrid Version
Es ist erlaubt, eine reguläre Psychotherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung um Privatleistungen als Selbstzahler zu erweitern. Wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Therapie besteht und die gesetzlichen und die privaten Leistungen sauber getrennt werden, ist das möglich. Daher habe ich ein Konzept entwickelt, das erlaubt, die Therapie mit Leistungen als Selbstzahler zu kombinieren. Es ist dann möglich, bis zu 40% der Kosten einer 2wöchigen Intensivtherapie durch die gesetzliche Krankenkasse abzudecken. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Therapie als reguläre Psychotherapie mit Diagnostik, Anamnese, kognitiver Vorbereitung usw. gestartet wird. Die Vorbereitung kann teils auch über Videotherapie gemacht werden. Es muss jedoch schon zu Beginn mindestens eine Sitzung vor dem Start der Intensivtherapie persönlich in meiner Praxis gemacht werden.
Reine GKV: Palucki Methode KV Praxis Version – schnelle Variante
(geht nur, wenn eine Genehmigung erreicht werden kann)
Es muss ein Antrag bei der gesetzlichen Krankenkasse für eine komplette Langzeittherapie von Anfang an gestellt werden. Die Langzeittherapie wird als 2-Phasen-Therapie beantragt: Phase 1: 40 Stunden Intensivtherapie innerhalb von 2 Wochen und dann Phase 2: 20 Stunden Stabilisierung und Nachsorge. Dieser Antrag ist für die Gutachter bisher unüblich und wird sicherlich nur in besonders schweren Fällen bei guter Begründung genehmigt. Die Antragstellung ist aufwendig und vom Risiko einer Ablehnung behaftet. Um den Antrag zu stellen müssen vorher mehrere Sitzungen zur Erhebung der diagnostischen Daten gemacht werden.
Reine GKV: Palucki Methode KV Praxis Version – Langzeit-Variante.
Für Patienten der gesetzlichen KV, bei denen dieser Antrag keine Aussicht auf Erfolg hat, und die ebenfalls keine privaten Leistungen dazu zahlen können, entwickle ich eine Variante, welche die Beschränkungen der üblichen Richtlinientherapie berücksichtigt. Da es in jedem Genehmigungskontingent Beschränkungen gibt, wie viele Sitzungen direkt hintereinander abgeleistet werden dürfen, muss diese Therapie in 4 Phasen und mehreren Blöcken stattfinden:
Phase 1a: Diagnostik/Vorbereitung (4 Sitzungen) und 1b: Kurzzeittherapie 1 (8 Sitzungen mit 12 Stunden) innerhalb von ca. 3-4 Wochen. Phase 2: Kurzzeittherapie 2 (7 Sitzungen mit 12 Stunden) innerhalb von weiteren 3-4 Wochen) Phase 3: Langzeittherapie ähnliches Verfahren mit bis zu 20 Stunden in 5-6 Wochen. Phase 4: Nachsorge: 16 Stunden.
Webseite von Christian Sekot: hier
